Die Auswahl an Kletterhelmen auf dem Markt ist riesig. Dennoch unterscheiden sich die Kletterhelme in Qualität, Funktionalität und Materialbeschaffenheit teilweise sehr stark. Das ausgewogene Kletterhelm-Sortiment bei naturzeit bietet eine große Auswahl an Kletterhelmen unterschiedlicher Hersteller wie Salewa, Black Diamond, Mammut und Petzl und liefert Dir das passende Produkt für jede Tour. Unsere naturzeit-Experten unterstützen Dich bei der Suche nach dem richtigen Kletterhelm für dein Outdoor-Erlebnis.
naturzeit informiert: Unsere naturzeit-Experten beantworten die wichtigsten Fragen rund um den Kauf eines Kletterhelms und geben wertvolle Tipps, worauf ihr bei der Auswahl achten solltet. Viel Spass beim Lesen!
Wozu überhaupt einen Kletterhelm? Du glaubst Kletterhelme sind unschön, unbequem und unnötig? Du fragst dich also warum Du Dir sowas antun sollst? Ganz einfach: Kletterhelme sind ein äußerst wichtiger Teil Deiner Schutzausrüstung am Berg. Schon kleinste Gesteinsbrocken von der Größe eines Würfels können durch den Fall so stark beschleunigt werden dass sie zu tödlichen Geschossen werden oder zumindest starke Schmerzen verursachen können. Doch nicht nur das Eis und die Steine stellen eine Bedrohung dar. Auch vom Vorkletterer verlorene und fallengelassene Ausrüstungsgegenstände wie Karabiner oder Klemmkeile können massiven Schaden verursachen. Und das passiert öfter als man meinen mag.
✔Hartschalen-Kletterhelme: Der Hartschalenhelm stellt den klassischen Kletterhelm dar, der natürlich im Laufe der Zeit weiterentwickelt wurde. Hauptbestandteil ist eine kräftige Kunststoff-Außenschale. Früher bestand das Innenleben lediglich aus Gurten, die im Kletterhelm gespannt waren, um die Schale auf Abstand zum Kopf zu halten. Moderne Hartschalenhelme haben ein komfortables Innenleben aus Hartschaum und bequemen Polstern. Ein Hartschalenhelm ist der solide, sichere Kopfschutz zum guten Preis.
✔In-Mold-Kletterhelme: Der In-Mold-Kletterhelm besteht in der Basis aus einer Hartschaum-Schale, die von einer relativ dünnen Kunststoffschicht überzogen ist, ähnlich dem Fahrradhelm. Im Unterschied zum Fahrradhelm liegen die Lüftungsöffnungen beim In-Mold-Kletterhelm nur im seitlichen und hinteren Bereich, um zu verhindern, dass Regen und kleine Steine durch die Öffnungen den Kopf erreichen. Einige In-Mold-Kletterhelme, wie z.B. der Petzl Meteor 3, erfüllen neben der Norm für Kletterhelme auch die europäische Norm für Fahrrad- und Wildwasserhelme. In-Mold-Helme zählen neben reinen Styropor-Helmen zu den leichtesten Kletterhelmen. Sitzen sie bequem, kann man auf der Tour schon fast vergessen, dass man einen Kletterhelm trägt. Neuste Untersuchungen zeigen dass Dieser Typ der Kletterhelme den besten Schutz vor Anprall-Verletzungen bietet.
✔Hybridhelme: Der Hybrid-Kletterhelm ist eine Mischung der beiden vorangegangenen Typen. Der Schaumkern aus EPS, oder ähnlichem Material, ist von einer dünnen, harten Kunststoffschale umgeben. Daher liegen sie auch was das Gewicht angeht zwischen den beiden anderen Kletterhelm-Typen. Zwischen Innenkern und Außenschicht befindet sich allerdings mehr Platz, was kombiniert mit dem optimierten Lüftungssystem für eine perfekte Luftzirkulation sorgt.
✔Multisporthelme: Der Multisporthelm ist eigentlich keine eigene Konstruktion was die Bauweise angeht. Allerdings erfüllt er die Kriterien um beispielsweise als Kletterhelm und als Fahrradhelm eingesetzt zu werden und ist entsprechend geprüft und zertifiziert worden. Hiermit kannst Du bares Geld und natürlich auch Platz sparen wenn Du für mehrere Deiner Lieblingssportarten einen Helm benötigst. Es gilt gerade beim Klettern trotzdem darauf zu achten welche Bauweise der Multisporthelm aufweist und ob er sich damit für deinen Einsatzzweck eignet.
✔Damenhelme: Für Frauen mit langen Haaren hat die Industrie spezielle Frauen Kletterhelme entwickelt. Kletterhelme für Frauen haben an der Rückseite eine Öffnung für den Pferdeschwanz oder den Zopf. Das kann natürlich für einen langhaarigen Mann genauso vorteilhaft sein. Neben einer femininen Farbgebung weisen diese speziellen Frauen-Kletterhelme meist eine kleinere Passform auf als die Unisex-Modelle. Männer sollten also vorher Maß nehmen.
✔Kinderhelme: Dass für Kinder am Berg oder am Fels mindestens die gleichen Sicherheits-Richtlinien gelten wie für Erwachsene, versteht sich von selbst. Kinder, die klettern oder einen Klettersteig begehen, müssen durch einen passenden Kinder-Kletterhelm geschützt werden. Neben einem guten Sitz des Helmes ist darauf zu achten, dass der Kinnriemen weich und komfortabel auf der empfindlichen Kinderhaut anliegt. Damit das Kind den Kletterhelm auch gerne trägt, spielt bei einem Kinder-Kletterhelm auch die Optik eine Rolle. Ob der jeweilige Kletterhelm mit Aufkleber versehen werden darf, ist abhängig vom Material der Außenschale und von der Chemie des Aufklebers. Hierzu kann nur der jeweilige Hersteller Auskunft geben.
✔ Sportklettern: Beim Sportklettern ist niedriges Gewicht der Schlüssel zum Erfolg. Deswegen empfehlen wir hier ganz klar ein In-Mold Modell.
✔Klettersteig Beim Begehen der Klettersteige besteht zum einen erhöhte Steinschlaggefahr durch den Klettersteiger vor Dir, was klar für einen Hartschalenhelm spricht. Besteht in dem Gebiet erhöhte Ausrutschgefahr ist ein Hybridhelm besser geeignet da er einen besseren Anprallschutz bietet.
✔ Eisklettern/Hochtouren: Bei Hochtouren oder beim Eisklettern ist davon auszugehen dass weniger Seilschaften vor einem sind als beim Klettersteig. Dennoch kann es zu Eis-/Steinschlägen kommen. Hier raten wir Dir zu einem Hybridmodell.
✔ Alpinklettern: Hier gilt ähnliches wie bei Hochtouren. Auch hier kann Steinschlag zum Beispiel durch Tiere ausgelöst werden oder gegebenenfalls von vorauskletternde Seilschaften.
✔ Multisport: Willst du deinen Helm nicht nur zum Klettern tragen, sondern beispielsweise auch zum Fahrradfahren oder Skifahren, solltest du darauf achten dass der Helm auch entsprechend zertifiziert, also für beide Sportarten wirklich geeignet ist. Denn unterschiedliche Sportarten stellen unterschiedliche Anforderungen an den Helm.
✔ Unser Tipp: Je nachdem welche Tour beziehungsweise Route du begehen willst können aber auch ortsspezifische Besonderheiten auftauchen. Du solltest dich vorher also gut über die Gefahren am entsprechenden Berg informieren und dann deine Entscheidung treffen. Oft lässt sich einer Route auch keine Eindeutige Kategorie zuordnen. Wenn du dich über deine Route informiert hast können wir dir mit Sicherheit spezifischere Tipps und Empfehlungen geben.
Die genaue Lebensdauer eines Kletterhelmes festzulegen, ist schwierig. Ein Kletterhelm altert durch Benutzung, das heißt durch UV-Strahlung. Wird ein Kletterhelm so gut wie gar nicht benutzt und wird er dabei noch dunkel und trocken gelagert, kann er bis zu 10 Jahre lang einsatzbereit sein. Bei zunehmender UV-Strahlung altert der Kletterhelm umso schneller. Bei mittelmäßiger Benutzung durch einen Hobby-Kletterer kann die Faustregel aufgestellt werden, dass der Kletterhelm nach ca. 5 Jahren erneuert werden sollte. Nach einem Steinschlag oder einem Sturz sollte der Kletterhelm umgehend ausgewechselt werden.
✔ Größe:
Der beste Kletterhelm ist nutzlos wenn er nicht passt. Der Helm sollte weder zu viel Spiel haben und rutschen, noch sollte man sich in ihn hineinpressen müssen. Viele Modelle führender Marken verfügen über eine Verstellmöglichkeit und lassen sich somit perfekt anpassen.
✔Passform:
Wenn der Helm bequem sitzt solltest du sichergehen dass er die richtige Passform besitzt. Bei ruckartigen Dreh- und Kippbewegungen darf der Kletterhelm nicht wackeln und schon gar nicht vom Kopf fallen.
✔ Gewicht:
Das Gewicht spielt wie bei allen Sportarten immer eine große Rolle. Vor allem bei längeren Kletteretappen ist es natürlich immer angenehm weniger Last mit sich zu schleppen. Wir raten allerdings davon ab aus diesem Grund ausschließlich auf In-Mold-Helme zu setzen. Lieber 200 Gramm mehr im Gepäck und dafür hinreichend geschützt sein.
✔Belüftung:
Eine gute Belüftung ist sehr wichtig. Zum einen kann einem ganz schnell der Spaß am Klettern vergehen wenn man sich fühlt als würde der Kopf kochen, zum anderen kann der auftretende Schweiß auch in die Augen rinnen und die Sicht erschweren.
✔Ausstattung:
Gerade bei längeren Etappen kann es immer wieder sein dass man von der Dunkelheit überrascht wird… oder natürlich diese einplant. In jedem Fall ist es wichtig den Überblick zu behalten. Deswegen sind viele Kletterhelme mit Halterungen für Stirnlampen ausgestattet.
✔Farbe:
Generell sollte die Farbe keinen Einfluss auf die Wahl von sicherheitsrelevanten Ausrüstungsteilen haben. In erster Linie zählt die Funktionalität. Wenn diese gleichermaßen gegeben ist, ist es natürlich jedem selbst überlassen welche Farbe er wählt. Grelle Farben sind auf jedenfalls einfacher zu sehen falls doch mal etwas passieren sollte.
"Mithilfe unserer Tipps kannst Du die Auswahl schon im Vorfeld deutlich einschränken. Klar ist auch: Qualität hat ihren Preis. Aber der ist es sicherlich wert, denn Sicherheit geht vor. Du solltest Dir vor Deiner Wahl auf jeden Fall darüber im Klaren sein für welchen Einsatzzweck der Kletterhelm gebraucht wird und Dich, nach Möglichkeit, über die Besonderheiten deiner Hauptrouten informieren."
Falls Du noch weitere Fragen rund um das Thema Kletterhelme hast, frag uns einfach: telefonisch unter der 07141 - 488 90 22, per Email an info@naturzeit.com oder persönlich in unserem Ausrüstungshaus in Ludwigsburg. Wir stehen Dir zur Seite!